Zoom-Interview mit Asghar Eslami am 27.08.2020

Am 27.8.2020, 17 Uhr, hat der Förderverein in einer Zoom-Konferenz Herrn Asghar Eslami vorgestellt. Er ist der Vorsitzende des kargah e.V. in Hannover. Dr. Rainer Litten unterhielt sich mit Herrn Eslami; das Gespräch moderierte Andreas Mischok, pädagogischer Mitarbeiter der Gedenkstätte Ahlem.

Asghar Eslami, geb. 1944, in Isfahan im Iran, stammt aus einer Kaufmannsfamilie und wurde in seinem Heimatland nach dem Abitur als Städtebautechniker, Bauzeichner und Vermessungstechniker ausgebildet und arbeitete in Isfahan als Stahl-, Wasser- und Abwassertechniker. Nach einem Studium der Architektur, Politik und Architektursoziologie in Hildesheim und Hannover kehrte er 1978 in den Iran zurück und arbeitete dort auch als Architekt. 1982 floh er auch aufgrund der Machtübernahme durch die Islamische Republik und erhielt Asyl in Deutschland. Seit 2000 ist er deutscher Staatsbürger. Hier arbeitete er zunächst in der iranischen Bibliothek und später als wissenschaftlicher Referent in der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen sowie im kargah, Bildungsverein und VNB. Er ist Mitbegründer des kargah e.V. – Verein für interkulturelle Kommunikation, Migration und Flüchtlingsarbeit, die er bis heute als Vorstandsvorsitzender leitet.

Der kargah e.V. begann als Selbsthilfegruppe für Iraner*innen mit der Aufgabe, die ankommenden iranischen Geflüchteten aufzunehmen und sie bei der Bewältigung ihrer dringenden Anliegen und Probleme zu unterstützen. Außerdem organisierte der Verein Protestaktionen und Veranstaltungen zur Verteidigung der Menschenrechte und gegen die Islamische Republik Iran. Informationsgespräche, Beiträge über die Arbeit der Stadtverwaltung und das politische System Deutschlands, sowie die Durchführung von Sprachkursen gehörten auch dazu. Später richtete der Verein Beratungsstellen ein und organisierte Rechtsbeistand. Weitere Arbeitsbereiche wurden aufgebaut und auch anderen Geflüchteten zugänglich gemacht. Kargah ist inzwischen ein – religionsunabhängiger – zentraler Begegnungs-, Austauschs-, Bildungs-, Kultur- und Beratungsort, der die Bedürfnisse von Geflüchteten und Migrant*innen adressiert und umfassende Begleitung und Unterstützung leistet.