Warschaufahrt 2024: Stadt – Politik – Geschichte

Fünf intensive Tage mit dem Förderverein Gedenkstätte Ahlem e.V. in Warschau neigen sich dem Ende entgegen. Ich nehme viele bewegende Eindrücke mit nach Hannover zurück. Ausdrücklich bedanken möchte ich mich bei Hartmut Ziesing für die außerordentlich gute Organisation, den durchweg pointierten inhaltlichen Input und die feinfühlige und sensible Vermittlung eines unermesslich schweren Themas deutscher Geschichte.

Verschiedene thematische Stadtrundgänge haben uns im Rahmen unserer Bildungsreise u.a. durch das ehemalige Warschauer Ghetto, zum Jüdischen Friedhof und zum „Umschlagplatz“, dem Ort der Deportationen der Warschauer Juden, geführt. Wir besuchten das Polin-Museum (Geschichte der Juden in Polen), das Museum des Warschauer Aufstands und den Warschauer Zoo mit Villa des Zoodirektoren-Ehepaares Jan und Antonina Żabiński, das 300 Jüdinnen und Juden das Leben gerettet hat und 1965 in Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt wurde.

Besonders bewegend war unsere ganztägige Exkursion in die Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers Treblinka, in dem zwischen 700.000 und 900.000 Menschen auf perfideste Weise systematisch ermordet wurden, sowie ein Zeitzeugengespräch mit einem Kämpfer des Warschauer Aufstands.

Zur aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation in Polen führten wir Gespräche mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und Bartosz Machalica, Mitglied der Nowa Lewica (Neue Linke). Im Sejm erhielten wir einen ausführlichen Einblick in Aufbau, Geschichte und Ablauf eines der ältesten Parlamentseinrichtungen der Welt.

Zwischendurch gab es zudem immer wieder die Gelegenheiten, das gegenwärtige pulsierende Warschau zu erleben.“

Beitrag: Yvonne Dannull (21.05.2024)